Lieblingslied der Woche

Lieblingslied der Woche: The builders and the butchers – Lullaby

„Lullaby“ hat schon drei Jahre auf dem Buckel, ich muss das Lied an dieser Stelle trotzdem mal platzieren. Denn es ist einer der größten, tollsten, berührendsten und mitreißenden Songs, die es gibt. Und keine Sau kennt ihn.

Manchmal fragt man sich, was man braucht, um Erfolg zu haben. Qualität kann jedensfalls nicht das Hauptkriterium sein, denn dann müssten die Bestsellerlisten doch sehr anders aussehen. Vieles ist Image, Arschkriecherei, Anbiederung und die-richtigen-Leute-kennen. Oder man wird gleich mit einem goldenen Löffel im Arsch geboren. Um so mehr macht es micht traurig, was für großartige Musiker und Künstler existieren, die der wenigstens mittelbreiten Masse völlig unbekannt sind. Die dann auch folgerichtig medial null Präsenz bekommen. Und da kommt die wunderbare Welt des Internet ins Spiel. Lässt man sich einfach mal treiben, klickt hier und da und weiß einigermassen, was man will, dann kann wirkliche Perlen entdecken. So ging es mir Anfang des Jahres auf der Suche nach neuem Stoff für meine Alternative/Indieparty. Zunächst war natürlich der Name ein echter Eyecatcher. „The builders and the butchers“. Butchers. Schlachter. Beinahe Slayer. Cool. Neugierig geworden gab ich „Lullaby“ eine Chance. Wer ein Schlaflied macht, das mich nicht einschläfert, hat schon gewonnen. Und gewonnen hat die Combo aus Oregon. Meine Fresse, was für ein Song. Dieser Beginn, eindringlich, repetitiv, leicht monoton. Dann ein Break und völliger Wechsel in das treibende dynamische Finale. Dieser Gesang, der klingt als wäre Brian Molko plötzlich Südstaatler. Dieser morbide Text. Was für ein Monster. Man möchte sich darin verlieren. Oder irgendwas kaputtschlagen.

Natürlich ist Indie-Folk oder wie immer man das nennen soll, nicht jedermanns Sache, obwohl oder gerade weil er in letzter Zeit so gehypt wurde. Aber das hier ist mehr als Schublade, das ist Magie. Und ich weiß immer noch nicht warum dieses sehr böse, sehr witzige Video nicht schon Trilliarden Clicks hat. Die Welt ist halt ungerecht. Oder die Band will einfach nur Mucke machen und sonst ihre Ruhe haben. Kann ja auch sein. Dann versuche ich mich eben als Ruhestörer.

 

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